Wichtig zu wissen:
Viele Augenerkrankungen bereiten Ihnen zunächst weder Sehstörungen noch Schmerzen noch zeigen sie am äußeren Auge auffällige Veränderungen.
Wenn Sie letztendlich Sehverschlechterungen bemerken sind unter Umständen bereits Schäden eingetreten, die nicht mehr reversibel sind. Um Ihr Sehvermögen im besten Zustand zu erhalten, ist es erforderlich, so früh wie möglich mangelnden Funktionen auf die Spur zu kommen. Glaukom, Retinopathien, Makularleiden sind hiervon besonders betroffen.
Das Auge und das Gehirn
Das Auge ist ein vorgeschobener Hirnteil, dem wir mehr als 80% aller Eindrücke, die auf uns einwirken, verdanken.
Sechs weitere Hirnnerven sind an den Funktionen des Auges beteiligt. Ihre Funktionsfähigkeit lässt Rückschlüsse auf die Funktionsfähigkeit bestimmter Hirnareale zu.
Von der Bündelung der Lichtreize in den brechenden Medien des Auges, über die sensorische Aufnahme des Lichtes in der Netzhaut, seiner Weiterleitung durch das Gehirn und Aufnahme im Sehzentrum, bis zur Verarbeitung im Gehirn zu bewusster Wahrnehmung, cognitiven Erkenntnissen, optischen Erinnerungen zeigt uns der Sehvorgang ein äußerst komplexes Bild.
Von der Art der Störung können wir häufig auf den Ort der Störung rückschließen, und zu einer raschen und gezielten Diagnostik auch neurologischer Erkrankungen beitragen.
Das Auge und die Blutgefäße
Das Auge hat einen hohen Sauerstoffbedarf wie das Gehirn und ist entsprechend umfassend von Blutgefäßen durchdrungen.
Das Auge bietet mit der Netzhaut, dem Augenhintergrund die einzige Stelle im gesamten Körper, die Einblick auf das menschliche Gefäßsystem erlaubt.
Und nicht nur das – mit modernster Technik erlaubt sie auch die Möglichkeit, Erkenntnisse über Gefäßreaktionen zu gewinnen.
Therapien können in ihrer Wirksamkeit überprüft und Verläufe bei Erkrankungen überwacht werden.
Nirgendwo sonst haben wir einen so direkten, nicht invasiven und nebenwirkungsfreien diagnostischen Zugang zu unseren Gefäßen, von deren Gesundheit nicht nur die Gesundheit unserer Augen abhängt, sondern die Gesundheit des ganzen Körpers.
Die Gesundheit und Funktionsfähigkeit unserer Gefäße wird durch eine Vielzahl von Erkrankungen eingeschränkt und bedroht.
z.B. durch Arteriosklerose, Bluthochdruck, Diabetes, Metabolisches Syndrom, genetische Dysfunktionen der Gefäße, Flammer Syndrom
Wir unterscheiden als Schadensort die großen Gefäße und die kleinen Gefäße, die Mikrogefäße.
Glaukom, Retinopathien, Makularleiden, Zusammenbruch der ernährenden Gefäße am Sehnervenkopf, AION, Arteriitis temporalis und vielen weiteren Erkrankungen liegt ein Versagen der Mikrogefäße zugrunde.
Die Gründe für dieses Versagen zu finden und Möglichkeiten aufzuzeigen, die eine wirksame Besserung der vorliegenden individuellen Gefäßsituation erreichen ist unsere Aufgabe.
Das Auge und Entzündungen
An der Ausbildung des Auges sind in der Organentwicklung zwei Keimblätter beteiligt, das Ektoderm und das Mesoderm. Krankheiten, die diese beiden befallen, können sich auch am Auge Ausdruck verleihen. Das Ektoderm bildet Teile der Hornhaut, die Augenlinse, und Teile der Netzhaut, das Mesoderm bildet die äußere Hornhaut, die Lederhaut, die Aderhaut, den bindegewebigen Anteil der Regenbogenhaut und des Ciliarkörpers.
Viele Autoimmunerkrankungen bringen Augenbeteiligungen mit sich. In Form von immer wieder kehrenden Entzündungen von Hornhaut, Lederhaut und Regenbogenhaut, oft vergesellschaftet mit Folgeerkrankungen wie Glaukom, Trübung der brechenden Medien oder Netzthauterkrankungen.
Es ist von großer Bedeutung diese Zusammenhänge aufzudecken, um eine umfassende und ausreichende Therapie in die Wege leiten zu können.
Das Auge und oxidativer Stress
Das Auge kann nicht nur durch Minderdurchblutung und Entzündung sondern auch durch das Licht, seinen physdiologischen Stimulus , geschädigt werden.
Besonders die Netzhaut ist empfindlich für Radikale Schäden. Freie Radikale werden vermehrt freigesetzt und schädigen die Netzhaut bei Gefäßverschlüssen, Diabetischer Retinopathie, bei Makulopathien.
Oxidantien werden vermehrt frei bei entzündlichen Prozessen wie Infektionen und bei entzündlichen Erkrankungen wie Uveitis. Auch das Trockene Auge und die Augenlinse weisen erhöhten oxidativen Stress auf in der Tränenflüssigkeit der Linse.
Besonders die Exposition von kurzwelligem Licht, die nach der Cataractoperation besteht, und durch die UV-Filter der Kunstlinse nicht absorbiert werden, können zu oxidativen Schäden der Netzhaut und besonders der Makula führen.
Mit der Bestimmung des Oxidativen Status kann ein wesentlicher Beitrag zur Erkennung und zur Überwachung von vielen Augenerkrankungen geleistet werden.